Die Funkerei unter Teilnehmern ist im Wettwerb, national wie international, strengen Regeln unterworfen, eigentlich und meist verboten, aus Gründen der Sicherheit, aber auch um Teamflug zu verhindern. Das Problem allerdings ist, dass diese Regeln nicht durchgesetzt werden können.
Bei uns in Teutschlant, wo alles per Bahnsteigkarte geregelt werden muss, war es sogar eine Weile üblich, das Funkgerät zu verplomben, damit nicht auf eine andere Frequenz geschaltet werden konnte, außer man zerriss das Siegel aus Sicherheitsgründen für den Funkverkehr an einem fremden Platz. Man musste dann aber auch an dem angerufenen Platz landen und der Wertungstag war zu Ende.
Team-Fliegen wird auf internationalen Wettbewerben seit den Sechzigern mit und ohne Funk mit großem Erfolg praktiziert und gepflegt. National war es bei uns lange verdammt, weil man unbedingt das Element der individuellen Leistung hochhalten wollte. Auf internationalen Wettbewerben war das zwar auch (offiziell) verboten, zumindest nicht gewünscht, aber die Organisatoren haben früh erkannt, dass solche Verbote nicht durchgesetzt werden konnten, wenn es um nationales Prestige ging.
Der Vorteil des Team-Fliegens ist allerdings auch auch bei uns anerkannt worden und das Team-Fliegen ist salonfähig geworden. Unsere Nationalmannschaft beherrscht das heute vorzüglich.
Team-Fliegen wird heute bei uns meist "wettbewerbslegal" abgewickelt. Ganz legal ist es oft nicht - und damit bin ich wieder beim Thema "Funk" - , weil in weniger prominenten Wettbewerben (alles außer EM oder WM) Frequenzen benutzt werden, die den Segelfliegern eigentlich nicht zugeteilt sind. Da herrscht ein wenig Piraterie.
Auf Wettbewerben in Deutschland, bis hin zu Deutschen Meisterschaften, werden in der Regel 2 Frequenzen verbindlich festgelegt :
- eine Platzfrequenz, auf der meist auch der Schleppbetrieb abgewickelt wird,
- eine Sicherheits- und Wettbewerbsfrequenz,
- auf die zu schalten alle Piloten verpflichtet sind, wenn sie sich mit anderen Piloten des Wettbewerbs treffen (z.B. in einem Pulk) und Sicherheitsmeldungen austauschen (können) müssen.
- auf der die Wettbewerbsleitung immer erreichbar ist,
- auf der die Wettbewerbsleitung alle relevanten Meldungen absetzt (Öffnung Abflugtor, Neutralisation, Startunterbrechung, etc.).
Daneben wird normalerweise geduldet, unter ungefährlichen Umständen von der Sicherheitsfrequenz wegzuschalten, um mit Team-Kameraden zu reden. Wenn du in einem Pulk fliegst und wegschalten willst, dann solltest du das vorher durch Abmelden bekanntgeben und du solltest dich auch wieder zurückmelden. Es ist dein Problem, wenn du zum Zeitpunkt einer Durchsage nicht auf der Sicherheitsfrequenz bist und wesentliche Infos nicht mitbekommst. Deshalb ist ein Wegschalten von der Sicherheitsfrequenz VOR dem Abflug nicht unbedingt ratsam und wenn, sollte es kurz sein. Da ist kein Raum, um lange Palaver mit den Teamkameraden zu halten. Diskussionen müssen am Boden vor dem Start stattgefunden haben.
Neuere Funkgeräte haben zwei Frequenzen, die du parallel hören kannst. Deine eigenen Meldungen gehen natürlich nur auf einer der beiden Frequenzen raus. Da ist es dann bedeutend einfacher, ohne Risiko zu palavern.