Was du fürs Pulkfliegen sozusagen als Grundlage üben musst, das ist, hinter einer vorneweg fliegenden Maschine nahe hinterher fliegen.

Du musst dir klar machen: Dein Vorflieger wird nie abrupt in der Luft stehen bleiben können. Der hat kein ABS. Deshalb kannst du - anders als im Straßenverkehr - relativ gefahrlos auf gleicher Höhe mit gleicher Fahrt recht nahe (auch < 20 m) hinter ihm herfliegen, vorausgesetzt, der benimmt sich vorhersehbar, sonst wird es natürlich äußerst gefährlich..

Bei der französischen Meisterschaft 1994 der Offenen Klasse in Buno war ich (Horst) eingeladener Gast. Da gab es an einem Tag eine ideale Abflugsituation, die auch alle genutzt haben, als 15 km vom Platz ein Feld abgeflammt wurde. Auf diesen Bart sind innerhalb von 2 Minuten 22 Maschinen losgeflogen. Die kamen auch alle da fast gleichzeitig an. Wir haben eine Perlenschnur gebildet und in dieser Formation sind wir in den Bart eingestiegen. Der Bart war extrem eng und stark (6 m/s). Es bildete sich bei miserabler Sicht im Rauch des Feuers ein aufwärts drehende Spirale von Offene Klasse Flugzeugen mit minimalen Abständen. Keine 10 m vor mir flog François Ragot mit 50° Grad Schräglage und 115 km/h Fahrt. Da haben sich alle darauf verlassen, dass der Vordermann sauber und gleichmäßig fliegt.

Gefahr - Gefahr !!Normales Kreisen im  PulkIm Pulk musst du dich auf deinen Vordermann verlassen können - und er auf dich. Du fliegst wenige Meter hinter ihm her und imitierst seine Querruder- und Seitenruder- bewegungen mit 1 - 3 Sekunden Verzug. Das ist ungefähr die anstrengendste Situation, die dich beim Pulkfliegen trifft.

Im Pulk werden 5 - 20 - 30 Flugzeuge im gleichen Bart sein. Wesentlich für dich sind nur die in deinem Kreis, bis 50 m tiefer und höher. Die musst du beobachten.

Wenn zu viele Flugzeuge auf gleicher Höhe sind, wird der Kreis verständlicherweise aufgeweitet. Meist geht dann auch das Steigen gegen Null oder die ganze Meschpoke sinkt sogar langsam. Es kann aber taktische Gründe geben, trotzdem im Bart zu bleiben.

Es ist äußerst gefährlich, ohne Kommunikation in einer solchen Situation einen engen Kreis in der Mitte zu fliegen. Das ist sogar mit Kommunikation und Ankündigung gefährlich. Durch die Geometrie der Bewegungen in zwei nicht ganz konzentrischen Kreisen ergeben sich Situationen, in denen sich beide Piloteure gegenseitig nicht sehen können, selbst wenn sie sich den Hals verrenken, - in denen sich aber ihre Flugbahnen einander gefährlich nähern.

Üben kann man das Pulkfliegen eigentlich nur, in dem man es tut. Auf dem ersten Wettbewerb musst du es beherrschen. Zuhause am eigenen Platz kannst du pulk-ähnliche Situationen erzeugen, in dem du dich mit ein paar Kumpanen verabredest und mit ihnen zusammen kurbelst.

 

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