Bei deinen ersten 300 - 400 km Strecken wirst du gesehen haben, dass recht oft eine Situation auftritt, bei der du das "gute" Höhenband (das obere Drittel des Konvektionsraums bis zur Basis) unfreiwillig verlassen hast. Nach einem langen Gleit- und Suchflug hast du dann wieder ein Bärtchen gefunden und steigst mit 1,2 m/s. Zunächst gibt dir das die Ruhe zum Durchatmen, nachdem vorher die Außenlandung drohte. Dann aber realisierst du, dass du nur mit 1,2 m/s steigst. Vorher waren die guten Bärte bei 2-3 m/s. Du schaust dich um:
Fünf Kilometer weiter siehst du ein anderes Segelflugzeug, das kreist.
- Wenn du absehen kannst, dass dieses Flugzeug besser steigt als du, und wenn du diesen Bart minimal 100 m unter diesem Flugzeug erreichen kannst und wenn du nicht das Risiko eingehst, diesen Bart unten nicht mehr zu erwischen, darf dich nichts mehr in deinem Mickerbart halten.
- Wenn du nicht klar erkennen kannst, dass der Kamerad besser steigt als du oder wenn er sichtlich schlechter steigt oder dass du nicht in sicherer Höhe für Thermikanschluss ankommen wirst, dann bleibst du in deinem Bart.
Generell: Unterhalb des idealen Höhenbandes bleibst du in deinem Steigen, es sei denn:
- das Steigen fällt zusammen
- es beginnt zu regnen
- du hast deutliche Anzeichen, dass in erreichbarer Entfernung und Höhe besseres Steigen gefunden werden kann.
Noch genereller: Unterhalb des idealen Höhenbandes verlässt du schwaches Steigen nicht, solange du nicht weißt, wo du als nächstes wieder steigen kannst, und wenn du nicht sicher bist, diese Stelle auch zu erreichen.
Aber wenn du erreichbares besseres Steigen ahnen kannst, musst du sofort abfliegen.