Ballast tanken kannst du auf vielerlei Weise :
- per Kanister reingießen oder per Saugheber reinlaufen lassen (geht nur bei Schempp-Hirth-Flugzeugen)
- aus Kanistern reinpumpen
- aus einem Autodachtank reinlaufen lassen (geht auch mit einem mit Wasser gefüllten Autoreifenschlauch).
Wie das konkret geht, hängt ab davon, welchen Typ von Flugzeug du betanken willst. Wieviel Liter Wasser du einfüllen kannst, wird meistens nicht von der Kapazität deiner Flächentanks begrenzt, sondern durch das maximale Abfluggewicht für deinen Kahn : Max. Abfluggewicht - Leermasse - Gewicht des Piloten samt Fischbrötchen und Wasserflasche = zuladbare Menge Wasser.
Schempp-Hirth-Flugzeuge haben Integraltanks, die durch eine kleine runde, durch einen Schraubstutzen verschließbare Öffnung auf der Oberseite betankt werden. Soviel ich weiß, werden alle anderen gängigen deutschen Segelflugzeuge von unten durch die Tankablassöffnungen betankt. Die Ablassöffnungen sind durch mechanisch oder elektrisch bedienbare Ventile verschlossen. Das Wasser wird während des Fluges, spätestens vor der Landung, abgelassen. Die Ventile können aus dem Cockpit bedient werden.
Wegen der Einlauföffnung an der Flügeloberseite sind die Schempp-Hirth-Typen einfach zu betanken. Du kannst einen Schlauch von der Wasserleitung direkt in den Flügel zu hängen. Es empfiehlt sich jedoch eine geeignete Wasseruhr (litergenaue Auflösung) dazwischen zu hängen, sonst kommst du erst mit, dass das Wasser abzustellen ist, wenn sich eine Pfütze unter der Fläche bildet und du deinen Kahn (zumindest einseitig) schon überladen hast.
Was ich oft gesehen habe (ich hatte nie selbst ein Schempp-Hirth-Flugzeug), war, dass Piloten die Kanister auf einer dicken Unterlage auf die Fläche gestellt haben und dann per Saugheber das Wasser aus dem Kanister in den Tank laufen ließen.
Bei dieser Oberflächenbefüllung gibt es die Tücke, dass die Flächen stets waagerecht gehalten werden müssen. In dem Schraubstutzen ist eine kleine Entlüftungsöffnung (Druckausgleich). Sobald eine Fläche abgelegt wird, hast du einen kleinen Springbrunnen.
Wenden wir uns den anderen Flugzeugtypen zu, die von der Flächenunterseite aus betankt werden müssen.
Dabei kommt man um eine Pumpe und einen Schlauch, der genau ins Ablassventil passt, nicht herum. Ich habe für meine DG800 zwei 35 Liter Kanister. Das reicht, denn bei 525 kg Maximalabflugmasse kann ich maximal 50 Liter Wasser laden. Das Pümpchen stammt aus dem Aquarienbau, durch ein paar Versatzstücke passt das Ende mit einem 3/4" Schlauch genau in meine Fläche. Den Strom hole ich mir aus der Bordbatterie oder aus der Autosteckdose. Man darf vor dem Tanken nicht vergessen, die Ventile zu öffnen, sonst stöhnt das Pümpchen vernehmbar. Das Tanken geht fix, zweimal 7 Minuten, dann sind die zweimal 25 Liter drin.
Ganz trivial ist das mit der Unterseitenladung nicht : Wenn Wassersäcke in den Flächen liegen (eben keine Integraltanks), dann können die sich durch irgendwelche Umstände verdreht haben, und du bekommst kein Wasser mehr rein. Um das zu vermeiden (denn die Entdrallung geht nur durch Ausbau der Tanks), solltest du kein Wasser im Tank haben, wenn du die Fläche drehst, z.B. um sie zu verladen.