Wenn du den Wettbewerb ernst nimmst, musst du für dich und deine Mannschaft den Ablauf von Wettbewerbstagen zeitlich streng einteilen.

Da muss die Maschine aufgebaut und flugklar gemacht werden (Abkleben, Wasser, Kompensationsdüse), das Flugzeug muss in die Startaufstellung geschoben werden und das Schleppseil muss bereit liegen, der Pilot muss zum Briefing, die individuellen Vorbereitungen der Karte und der Aufgabe durch den Piloten müssen erledigt sein, deine Logger und Instrumente müssen programmiert, präpariert sein, die leiblichen Zwänge müssen erledigt sein.

In welcher Reihenfolge du das (arbeitsteilig mit deiner Mannschaft, wenn du eine hast) erledigst, liegt bei dir. Es ist aber immer eine gute Strategie, nicht in Zeitnot zu kommen. Zeitnot gebiert Hektik, Fehler und Gefahr.

Beispielhaft will ich hier schildern, wie mein Wettbewerbstag aussieht. Und weil das von Wettbewerb zu Wettbewerb unterschiedlich sein kann, will ich es gleich zweimal darlegen: Für die Marburg Open und für die Coppa von Rieti.

Marburg Open (Camping auf dem Platz)

  • Tobis Weckruf reißt mich um 8 Uhr aus den Albträumen (Sweet Home Alabama).
  • Zuerst setze ich Wasser auf den Kocher für den Tee und Kaffee.
  • Dann verschwinde ich zum Waschen, Duschen und was man da sonst noch erledigen muss.
  • Brötchen holen
  • Frühstück
  • Maschine aus dem Pyjama auspacken, Batterien prüfen (Ladung über Pufferanlage im Hänger), Instrumente prüfen (ein- und ausschalten)
  • Wasser tanken (wenn nicht schon am Vorabend gemacht)
  • Sprit tanken (wenn nicht schon am Vorabend gemacht)
  • Alle Abklebungen prüfen
  • Polieren (wenn nicht schon am Vorabend gemacht)
  • Einkaufen (ganz schnell, Zeit ist knapp, eventuell delegieren)
  • Briefing (10 Uhr - 10 Uhr 30)
  • Kartenvorbereitung (Kursstriche & Kilometerangaben),
    PDA- und Logger-Vorbereitung
  • Maschine in die Startaufstellungen bringen
    (Startbereitschaft ist nicht vor 11 Uhr 30 zu erwarten,
    es sei denn, es gab eine Vorwarnung auf frühes Hammerwetter)
  • Ausruhen
  • Nochmals aufs Klo
  • Essen / trinken / Dösen unter der Fläche / andere Piloten mit Unfug bequatschen
  • Vor der Startbereitschaft alle Instrumente inkl. Navigation (PDA und Logger) nochmals checken (Aufgabe korrekt programmiert ??)
  • Los geht's

 

Rieti (Coppa Internazionale del Mediterraneo) (Wohnen im Hotel)

  • Der Wecker schrillt um 6 Uhr 30.
  • Zuerst setze ich Wasser auf den Kocher für den Tee und Kaffee.
  • Dann verschwinde ich zum Waschen, Duschen und was man da noch erledigen muss.
  • Minimal-Frühstück (In Italien hält sich kein Brötchen von einem auf den anderen Tag frisch) : Saft und Tee, ein paar Kekse
  • Zum Platz fahren ( 7 Uhr 30)
  • Maschine aus dem Pyjama auspacken, Batterien prüfen (Ladung über Pufferanlage im Hänger), Instrumente prüfen (ein- und ausschalten)
  • Wasser tanken (wenn nicht schon am Vorabend gemacht)
  • Sprit tanken (wenn nicht schon am Vorabend gemacht)
  • Alle Abklebungen prüfen
  • Polieren (wenn nicht schon am Vorabend gemacht)
  • Maschine in die Startaufstellungen bringen, Startrichtung liegt in Rieti immer fest. In Rieti herrschen morgens um 8 Uhr noch 22°, da kann man sich noch anstrengen, mittags sind es 32°. Jetzt ist es 9 Uhr.
  • Gemütlich Einkaufen und ein italienisches Frühstück in der Stadt (Ristretto und ein Hörnchen)
  • Briefing (10 Uhr 30)
  • Kartenvorbereitung, PDA- und Logger-Vorbereitung
  • Richtiges spätes Frühstück oder frühes Mittagessen / trinken / Dösen im Schatten unter der Fläche oder unter den Pinien / andere Piloten mit Unfug bequatschen oder ernsthaft befragen, wie bestimmte Aufgaben gelöst werden können
  • Ausruhen
  • Nochmals aufs Klo
  • Vor der Startbereitschaft alle Instrumente inkl. Navigation (PDA und Logger) nochmals checken
  • Los geht's

Da ich glücklicher Besitzer eines Motorseglers bin, habe ich abends Gelegenheit, mein Flugzeug weitgehend wieder auf den nächsten Tag vorzubereiten: Sprit und Wasser tanken, säubern, polieren.

 

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