Seit den 60-igern gibt es elektronische Variometer, damals zuerst akustische Variometer genannt. Sie waren die Basis für einen enormen Fortschritt in der Segelfliegerei, denn durch die akustische Informationsübermittlung blieben dem Piloten die Augen frei für Luftraum- und Wetterwahrnehmung.
Es gab/gibt zwei Messmethoden :
- Die Messung des Luftmassenaustausches mit einem Ausgleichgefäß als Kühlung einer Hitzdraht- oder Thermistor-Brücke (Westerboer et al.). Man kategorisiert diese Geräte auch "massemessend".
- Die Messung der Volumenänderung einer Druckdose durch induktive Abtastung und Differenzierung des Signals (EFA-Familie, Peschges VP4, ILEC, et al.). Diese Geräte werden auch als "volumenmessend" kategorisiert. Eigentlich ist diese Bezeichnung ein wenig "übertreibend". Das Volumen, das hier referenziert wird, ist heute sehr sehr klein, der Inhalt einer elektronischen Drucksonde. Das war früher mal anders. Das EFA 1 war auch schon volumenmessend, aber noch mit einer anfassbar großen Dose.
Massemessende E-Varios haben einen durch Physik und Messtechnologie vorgegeben unvermeidbaren Höhenfehler. Der ist in Helmut Reichmanns Buch erschöpfend beschrieben. Deshalb schenke ich mir das, darauf detailliert einzugehen (Reichmann, Seite 262).
Wenn ein massemessendes Variometer mit Hilfe eines kleinen eingebauten Rechners realisiert ist - wie das heute meistens der Fall ist -, dann kann der Computer den Höhenfehler sehr genau korrigieren.
Moderne volumenmessende Variometer haben keinen messtechnisch-physikalisch bedingten Messfehler.
Auf dem Entwicklungsweg von reinen elektronischen Variometern zu elektronischen Bordrechnersystemen erschienen in den Neunzigern des alten Jahrhunderts Geräte, die auch die Fluggeschwindigkeit gemessen haben und auf dieser Basis auch die Sollfahrt vorgeben konnten (z.B. Peschges, Zander und viele andere).