Im Hochgebirge ist das Thema "Hangaufwind" viel komplexer.

Aufwind an Hängen entsteht im Gebirge natürlich zunächst einmal genauso wie im Flachland : Wenn der synoptische Wind ein Hindernis trifft, wird es überströmt.

Was die Sache im Gebirge, insbesondere in den niedrigeren Lagen, unübersichtlich macht, das ist der Einfluss der Talwindsysteme. Talwindsysteme und synoptischer Wind können sich verstärken oder gegenseitig aufheben. Der Talwind kann sogar in der Richtung entgegen dem synoptischen Wind wehen und Aufwind an Hängen erzeugen, die im Lee des synoptischen Windes liegen.

Hinzu kommen im Gebirge thermische Effekte, die den Hangaufwind verstärken. Beispiel: Der Parcours Royale in den Ecrins am Nachmittag bei leichtem Westwind.

Willst du in den Bergen den Hangaufwind als "Verstärker" in eine Streckenflugaufgabe einbauen, dann sind Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten im Gebirge unverzichtbar. Als eindrucksvolles Beispiel mag da das Flugrevier in den Abruzzen bei Rieti gelten.

In den Südwestalpen ist der Parcours de Combattents eine solche Strecke. Bergab nach Süden ist das kein Kunststück, aber bergauf. Wenn du das gelernt hat, es einmal unter Anleitung geflogen bist, dann ist das einfach. Wenn du das unbeleckt versuchst und die Zinken nicht kennst, findest du dich schnell in einer misslichen, vielleicht sogar gefährlichen Position wieder.

Oder schau dir die riesenlangen Flüge von Werner Ammann aus Schänis an, bei Südwind bis in die Eisenerzer, fast nur geradeaus. Da muss dir genau klar sein, wie hoch du an einer Ecke abfliegen musst, um an der nächsten Ecke in einer Höhe anzukommen, die das zügige Weiterfliegen ermöglicht.

 

Hangraserei

 

Version 8 ---- Copyright © 2008 - 2020  Horst Rupp