In den vergangenen Wochen sind zwei Entwicklungswünsche an mich herangetragen worden. Hier meine eigenen Überlegungen zu diesen Wünschen :
Ich habe von einigen Kunden gehört, dass sie erstens nicht sehen können, ob/dass ihre Blitzer blitzen (das ist nachvollziehbar : Pilot zu klein :-), guckt nicht über den DG-Pilz, Blitzer lichtdicht) und dass sie zweitens von den ihnen entgegenkommenden Kollegen keine Bestätigung bekommen, dass ihre Blitzer arbeiten (das ist nicht so beruhigend). Weiter höre ich von diesen Kunden, dass ihre FLARM-Installationen im Zusammenhang mit den Geräten, die die FLARM-Signale verarbeiten (PDA und/oder Flarm-Display), perfekt arbeiten.
Alles zusammen ist eine aus meiner Sicht nicht befriedigende Situation.
Da jeder Rechenknecht bei mir vor Auslieferung geprüft wird, kann das nur daran liegen, dass der Rechenknecht den FLARM-Datenstrom nicht interpretieren kann. Und das, korrekte Verkabelung vorausgesetzt, kann eigentlich nur an einer nicht angepassten Baudrate liegen.
Ich konnte jetzt einen solchen Fall untersuchen und habe ich festgestellt, dass hier das FLARM auf 19.200 bd eingestellt war. Damit wurde mein Verdacht bestätigt.
Der Rechenknecht arbeitet als Splitter und reicht dabei die Signale vom FLARM elektrisch ohne Verarbeitung 1 zu 1 durch. Deshalb funktioniert die FLARM-Installation auch mit jeder gewählten Baudrate. Der Rechenknecht lauscht auf der Leitung nur passiv mit, kann aber das FLARM nur bei 38.400 bd verstehen, nicht bei einer anderen BaudRate. Deshalb muss dein FLARM auf 38.400 bd eingestellt sein. So habe ich das auch in der Einbauanweisung für den Rechenknecht beschrieben.
Bitte überprüfe deine FLARM-Konfiguration daraufhin, ob dein FLARM und alle angeschlossenen Systeme auf 38.400 bd eingestellt sind. Wenn du nach dem Einbau des Rechenknechtes die Konfiguration deines FLARMs nicht verändert hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das FLARM noch auf 19.200 bd oder mit noch geringerer BaudRate arbeitet.
Im Oktober 2010 hat John Cochrane, ein bekannter amerikanischer Wettbewerbspilot und WM-Teilnehmer, bei einer Tagung am National Soaring Museum in Elmira, N.Y., eine Rede gehalten, die ich für bemerkenswert und für uns Europäer sehr lesenswert halte. John Cochrane ist ein glühender Verfechter von mehr Sicherheit bei Wettbewerben. Er hat die amerikanischen Regeln, die sich übrigens von den IGC-Regeln deutlich unterscheiden, in den letzten 20 Jahren wesentlich mit beeinflusst.
Hier seine Rede zum Thema "The Evolution of U.S. Contest Soaring", zu deutsch: "Die Entwicklung der Wettbewerbsfliegerei in den U.S.".
Im Nachgang zu den tragischen Ereignissen bei der Weltmeisterschaft in Szeged erhält Cochrane mit seinen Thesen zumindest ein kleines bisschen Gehör bei der IGC. IGC-Präsident Rob Henderson schreibt in seinem Brief an die FAI-Delegierten :
"Zu Überlegungen für Sicherheit und Management von Meisterschaften hielt John Cochrane (Professor für Finanzen an der Universität Chicago Booth School of Business und ein bekannter USA Segelflieger) kürzlich in den USA eine Rede mit einigen zum Nachdenken anregenden Ideen über die gesamte Philosophie, Management und Sicherheit bei Segelflugwettbewerben. Zwar hat diese Rede einen ausgeprägten „USA-Charakter“, aber John bietet auch Auffassungen zu der breiteren IGC-Szene. Ich empfehle Ihnen, sich die Zeit zum Lesen seiner Rede zu nehmen."
Claus-Dieter ist, wie ich heute erst erfahren habe, seiner Krankheit erlegen.
Der Verlust für alle, die nach Serres kommen und ihn und seine Bilder lieben, ist unermesslich.
Ich hatte das Privileg, ihn 13 Jahre lang persönlich zu kennen. Wir haben uns alle Jahre in Serres wieder gesehen und viele Nächte zusammen "zerredet". Für mich war das oft eine Herausforderung, denn Claus-Dieter hat mit der den Psychotherapeuten eigenen Beharrlichkeit meine Seele sauber gekehrt.
Natürlich habe ich, wie alle seine "Opfer", schöne Fotoflüge mit ihm machen dürfen. Ich konnte aber erst in seinem Kalender erscheinen, nachdem er alle Himmel in Bewegung gesetzt hatte, um die Wolken am Monte Viso mein Kennzeichen imitieren zu lassen.
Claus war ein liebenswerter Kauz von tiefer menschlicher Güte, voller Gelassenheit und ruhend in sich selbst, auch als er, wie ich im Nachhinein seine Äußerungen interpretiere, schon lange Jahre von seiner Krankheit wusste.
Bei jedem meiner Flüge in die obere Ubaye denke ich an ihn und die Tränen stehen mir in den Augen. Die obere Ubaye und "les lacs des douze couleurs" waren sein Ort. Er liebte die wilde Schönheit und die Farben dieser Felsenlandschaft um die Aiguille de Chambeyran über alles.
Claus-Dieter hat ein reiches Erbe an schönen Bildern hinterlassen, deren Herausgabe als Kalender der kommenden Jahre hat er selbst noch gesichert.
Horst
Schon in Marburg auf dem Wettbewerb 2009 hatte ich bei Peter Kremer angeläutet, ob es für einen alten ehemaligen ASH-Piloten und -Eigner möglich wäre, auch ohne unmittelbare Kaufabsicht mal die neuen Flugzeuge der Schleicher'schen Hüttenwerke zu probieren: Die ASG29 und/oder die ASH31. Das war ganz schön kühn, denn von der ASH31 gab es gerade mal einen Prototypen, der in den Tagen der MO zum ersten Mal am Himmel auftauchte und der Ende Juli, von Hansi Schmacht geflogen, auf der DM in Mengen schon einiges Aufsehen verursachte.
Peters Antwort auf mein Anbaggern war keine sofortige Zusage, aber ein : "Ich will versuchen, das möglich zu machen". Und Peter hat es möglich gemacht, wofür ich ihm auch an dieser Stelle noch einmal herzlich danke.
Im September sind die Reinheimer Segelflieger immer ein Wochenende auf der Wasserkuppe, um SG38 zu fliegen. Da ließ sich denn für mich das vereinsgesellschaftliche Ereignis mit dem Probefliegen verbinden.