1975 : Mein erstes taugliches Vario
Ich durfte es in Erwin Pauly's Ka6e einbauen und dafür fliegen, so viel ich wollte. Ich bin ihm heute noch dankbar.
Leider hatte ich während des Vorstudiums nicht viel Zeit und Gelegenheit. Aber fürs erste 300-er Dreieck, das von Idar-Oberstein aus geflogen wurde, hat es dann doch gereicht.
Das selbstgebaute Vario hatte schon einen Sollfahrtgeber, wie unter dem Stichwort "Netto-Kompensation eines Varios" zu finden.
1976 wurde ich Vater eines Sohnes und bekam ein eigenes Flugzeug (LS1f), in dieser Reihenfolge und Priorität : Ein glückliches Jahr.
Und natürlich auch ein neues Vario ... mit LED-Anzeige und zwei Sollfahrtgebern : Für jede Flächenbeastung einen. Das musste schon sein.
1981 wurde die LS1f in eine LS4 getauscht.
Das neue Vario hatte schon einen Endanflugrechner, mit einem Honeywell-Drucksensor für die Höhe (lange bevor die Peschges dieser Welt mit sowas hantierten), den ich selbst temperatur-kompensiert habe, und mit einer Polarenapproximation über ein Dioden-Netzwerk. Der Rechner war noch weitgehend auf analoger Schaltungstechnik basierend, hat aber tadellos funktioniert.
Ich habe damit die Hessenmeisterschaft 1983 gewonnen und war 1985 Zweiter. Jacques Rantet hatte sich 1984 meine LS4 geliehen und damit in Blois die französische Meisterschaft und damit die Teilnahme an den Weltmeisterschaften erflogen.
Als Dankeschön durfte ich im gleichen Herbst seine ASW22 in Buno fliegen : Auf Anhieb 650 km.
Das technisch gleiche Vario, baulich nur leicht verändert, 1985 beim Fliegen in Sisteron.
1987 habe ich einen Rechner auf Basis von stromsparenden Z80 Chips gebaut. GPS gab es noch nicht. Die Entfernung für den Endanflug wurde vom Piloten eingestellt (eventuell nachkorrigiert) und dann vom Rechner mit dem Fahrtsignal runtergekoppelt. Der Rechner hatte sogar eine adaptive MC-Regelung, um den Endanflug möglichst früh möglichst schnell zu machen, und er hat die kinetische Energie mitbetrachtet.
Damit waren Rainer Meng und ich 1988 in Ungarn beim "Tiefland-Cup" in Szeged. Der EAF-Rechner hat so "gut" funktioniert, dass wir fast den Schornstein des Krematoriums umgerannt hätten. Bei einem Endanflug von 60 km mit anfangs MC 1 Einstellung, Tag ohne Wind, auf 0 Sicherheitshöhe flogen wir die letzten 10 km im Bodeneffekt und hatten noch Fahrt genug für eine Platzrunde.
Der Rechner war so groß, dass er nur mit Mühe hinten in die ASH25 reinpasste.
Um die Jahrtausendwende bekam ich von Winfried Simon aus Bensheim freundlicherweise seine HW-Grundlage zur Verfügung gestellt und habe mir dazu neue Software geschrieben.
Das Graphik-Display ist baugleich mit dem vom Peschges VP6. Alles andere ist allerdings anders - besser.
2003 habe ich diese HW ersetzt durch ein eigenes System. Äußerlich in der Bauform blieb das System gleich. Allerdings hatte ich einen PNI-Kompass aus den USA angeschlossen. Das Ziel : Winddreieck.
Gleichzeitig wurde mein Beruf aber so stressig, dass die Entwicklung immer mehr den Wünschen hinterher hinkte.
2005 : Äußerlich tat sich dann nichts mehr am Rechner, nur noch an der Software.
2006 habe ich zur DG800 gewechselt und so sah der erste Varioeinbau aus. Im Grunde immer noch das Vario von 2003, jetzt aber mit einer - aus einem ausrangierten Peschges VP4 kannibalisierten - LCD-Rundanzeige, mit einer Fernsteuerung auf dem Knüppel und zusätzlich mit SeeYou auf dem PDA.
2012 war die lange Ära (37 Jahre) der selbstgebauten Varios und Rechner zu Ende - mit dem neuen Butterfly. Als Moving Map jetzt mit einem DELL Streak und XCSoar.
Ich gebe es zu. Die Instrumentenanordnung hat - sagen wir mal - noch viel Entwicklungspotential.
Im Winter 2013-2014 habe ich versucht, das alte I-Brett zu sanieren, aber das Ergebnis war nicht befriedigend. Ein grundlegender Umbau wurde notwendig.
Ich hoffe, dass dies jetzt die letzte große Veränderung an meinem alten Kahn ist.
Der PDA und das FlarmView sind wieder auf den Haubenrahmen gewandert. Die Touch-Screen-Bedienung mit ausgestreckten Arm ohne Handauflage war mistig - das ist jetzt viel besser und die Augen sind dankbar über die kürzere Entfernung.
Jetzt sind die Instrumente so angeordnet, wie sich das gehört - habe ich so auch auf der Seite beschrieben.
Das Instrument oben rechts ist eine Verlegenheitslösung, weil der Volumenmesskondensator im Tank meiner DG im vorletzten Jahr seinen Geist ausgehaucht hat. Herr Weber hat den stolzen Preis von ca. 15.000 Euronen aufgerufen, um das zu reparieren. Dafür muss meine Frau lange stricken. Ersatzweise habe ich jetzt einen Durchflussmesser in die Benzinleitung gebaut und eine elektronische Durchflussmessung programmiert. Und der kleine Rechner dient gleichzeitig auch noch als Rechenknecht für den LED-Flasher.